Aufstiegsjubel bei der Schachgemeinschaft Lüdenscheid: Mit einem 6:2-Erfolg im "Endspiel" gegen den SV Meschede feierten die Bergstädter den Gewinn des Meistertitels in der Verbandsklasse Nord und steigen in die Verbandsliga Südwestfalen auf.
Die Mescheder waren nach dem SGL-Ausrutscher in der vorletzten Runde gegen Neuenrade bei Punktgleichheit mit einem halben Brettpunkt Vorsprung ins Spiel gegangen. Die Lüdenscheider benötigten also unbedingt einen Sieg und boten dafür ihr stärkstes Team auf, die Gäste kamen ersatzgeschwächt nach Lüdenscheid.


Anatoli Litau brachte die Gastgeber am fünften Brett gegen Altmeister Dieter Senff in Führung: In ausgeglichener Stellung bescherte ein schöner Röntgenangriff Litau einen Figurengewinn. Das reichte zum Sieg. Ryszard Galicki musste gegen Gerhard Dyballa am siebten Brett das 1:1 zulassen – nach einem Bauernverlust im Mittelspiel war die Stellung am Ende nicht zu halten.
Danach aber lief es für die SG wie am Schnürchen. Wolfram Tesche hatte gegen Karola Hörhold im Mittelspiel eine Figur geopfert (siehe Diagramm) für einen Mattangriff, der kraftvoll und mächtig war. Hörhold musste, um das Matt abzuwenden, viel Material zurückgeben. Der Rest war für den Altmeister eine leichte Übung.

Ein wenig glücklich kamen die Bergstädter dann zum 3:1, als Jamel Hellwig am sechsten Brett gegen Martin Franzes in verlorener Stellung durch einen Figurengewinn die Partie drehte und siegte.
Philipp Denger erkämpfte am dritten Brett gegen Patrick Hoffmann mit Schwarz ein Remis. Er hatte zwar zu Beginn des Mittelspiels einen Bauern verloren, wickelte aber in ein Endspiel ab, in dem sein guter Springer dem schwachen Läufer Hoffmanns überlegen war. So reichte der Mehrbauer dem Mescheder nicht zum Sieg (siehe Diagramm).

Auch Rolf Larisch kam am Spitzenbrett gegen Heinrich Gutheil zu einem halben Punkt – er hatte zwar zu Beginn einen Bauern gewonnen, sein Gegner aber hatte die Initiative, am Ende brachte ein Dauerschach den Remis-Schluss. Damit stand es 4:2 für die Gastgeber. Nur ein halber Punkt fehlte noch. Den Teamsieg und Aufstieg perfekt machte Thomas Windfuhr am zweiten Brett mit seinem Erfolg gegen Robin Becker. Mit Weiß brachte Windfuhr den König seines Gegners in Bedrängnis – als dieser übers Brett flüchten wollte, verfolgte ihn Windfuhr mit Springerschachs und gewann durch eine Gabel einen Turm.

Den Schlusspunkt zum 6:2-Endstand setzte Ivan Scherbanev gegen Leszek Trojan. Im Mittelspiel hatte Scherbanev eine Qualität geopfert für einen Läufer und zwei Bauern. Sein Gegner musste in ein nachteiliges Endspiel überleiten, in dem Scherbanev seine Vorteile zum Sieg ausspielte. Damit krönte Scherbanev eine aus seiner Sicht hervorragende Saison – in sechs Partien blieb er ungeschlagen und holte 5,0 Punkte. Rolf Larisch (7,0 Punkte aus neun Partien) war der erfolgreichste Punktesammler, ebenfalls stark: Thomas Windfuhr (5,5/9), Wolfram Tesche (5,5/7) und auch Anatoli Litau (5,0/7).

Bericht: Thomas Machatzke für die Lüdenscheider Nachrichten

 

Wolfram Tesche - Karola Hörhold

Wolfram Tesche - Karola Hörhold: 15.Sxh6+

 

Patrick Hoffmann - Philipp Denger: Schlussstellung (Remis)

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