Ein echtes Spitzenspiel gab es am letzten Sonntag in der achten Runde der Verbandsklasse Nord. Unsere erste Mannschaft empfing als Tabellenzweiter den Tabellenführer SV Hemer. Die Gäste lagen vor dem Mannschaftskampf mit einem Punkt in der Tabelle vorne. Hemer konnte also mit einem Sieg vorzeitig die Meisterschaft für sich entscheiden. Und für unser Team zählte nur ein Sieg, um noch im Meisterschaftsrennen dabei zu sein. Beide Mannschaften traten so gut wie in Bestbesetzung an, wobei Hemer auf dem Papier deutlich favorisiert war.

 SG Lüdenscheid  DWZ  -  SV Hemer  DWZ  3 : 5
 Rolf Larisch  2081  -  WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky  2261  0,5:0,5
 Thomas Windfuhr  1958  -  Marcus Schmücker   2222  0 : 1
 Philipp Denger  2007  -  Joshua Eckardt  2153  0,5:0,5
 Ivan Scherbanev  1909  -  Andreas Jagodzinsky  2057  0,5:0,5
 Wolfram Tesche  1832  -  Mirco Wagner  1986  0 : 1
 Ryszard Galicki  1899  -  Marc Störing   1766  0,5:0,5
 Jamel Hellwig  1753  -  Uwe Kleinschmidt   1718  1 : 0
 Michael Heesemann  1639  -  Roland Zitzewitz  1973  0 : 1

Der Nachmittag ging aus Lüdenscheider Sicht gleich gut los als Jamel Hellwig eine schöne Angriffspartie gegen Uwe Kleinschmidt gewinnen konnte. Jamel opferte bei entgegengesetzten Rochaden etwas spekulativ eine Figur und erhielt eine gefährliche Initiative. Bereits im 32. Zug konnte Jamel schließlich mattsetzen.

Klinschmidt-Hellwig

Jamel setzte hier mit 31...Th1 32.Lxh1 Txh1 matt.

 

Kurz darauf einigten sich Ryszard Galicki und Marc Störing auf Remis. Ryszard hatte zwar die deutlich aktivere Stellung, zog es aber trotzdem vor, den Spatz in der Hand zu halten als die Taube auf dem Dach zu fangen, und bot die Punkteteilung an. Marc Störing nahm sofort erleichtert dieses Angebot an.

Keinen guten Tag erwischte Wolfram Tesche gegen Mirco Wagner. Wolfram geriet bereits in der Eröffnung in Bedrängnis und musste eine Qualität abgeben. Er kämpfte zwar noch bis ins Endspiel, konnte die Partie aber nicht mehr retten.

Anschließend ging der SV Hemer in Führung: Michael Heesemann spekulierte mit etwas zweifelhaften Bauernopfern auf einen Angriff, der aber nie ins Rollen kam. Sein Gegner, Roland Zitzewitz, spielte solide und konnte schnell selbst zum entscheidenden Angriff auf Heesemanns König ansetzen.

Zwischenstand: 2,5:1,5 für Hemer

Seine bisher hervorragende Saisonleistung am Spitzenbrett konnte Rolf Larisch auch diesmal wieder bestätigen. Gegen WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky erhielt Rolf eine ordentliche Stellung. Die leicht verschachtelten Bauernketten ließen aber für keine Seite einfache Fortschritte zu, so dass man sich auf ein Remis einigte.

Ebenfalls auf Unentschieden einigte sich bald darauf Philipp Denger mit seinem Gegenüber, Joshua Eckardt. Nachdem Philipp lange Zeit mit einem Minusbauern kämpfen musste gelang ihm schließlich noch ein etwas glücklicher taktischer Schlag und es entstand ein komplett ausgeglichenes Endspiel.

Zwischenstand: 3,5:2,5 für Hemer

Eine gute Partie spielte Ivan Scherbanev gegen den deutlich höher DWZ-bewerteten Andreas Jagodzinsky. Schon früh in der Partie setzte Ivan seinen Gegner unter Druck; dieser sah sich genötigt, eine Qualität abzugeben, um Ivans Angriff einzudämmen. Diesen Materialvorteil konnte Ivan allerdings im Endspiel nicht nutzen, da noch fast alle Bauern auf dem Brett verblieben waren. In der dadurch sehr verschachtelten Stellung konnte Ivan mit seinem Turm gegen den gegnerischen Springer keinen spielentscheidenden Vorteil erzielen. Nach langem Lavieren musste Ivan doch die Punkteteilung zulassen.

Scherbanev vs. Jagodzinsky: Schlussstellung

 

Damit stand es 4:3 für Hemer und für unser Team war maximal nur noch ein Unentschieden möglich. Aber der dafür nötige Sieg gelang dem am längsten kämpfenden Thomas Windfuhr leider nicht. Gegen den amtierenden Südwestfalenmeister Marcus Schmücker mühte sich Thomas 67 Züge lang, hatte aber letztlich zu viele Bauernschwächen und verlor die Partie.

Das 3:5 ist aus Lüdenscheider Sicht ein achtbares Ergebnis, wenn man die hohen Wertungszahlen der gegnerischen Spieler berücksichtigt. Trotzdem ist der Kampf um die Meisterschaft verloren und nun geht es im letzten Saisonspiel um die Verteidigung von Platz 2.

Herzlichen Glückwunsch an den SV Hemer zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Verbandsliga.

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