Am Sonntag begann die Spielsaison für unsere 1. Mannschaft, welche aus der Verbandsklasse Süd in die Verbandsklasse Nord wechselte. Der erste Spieltag war ein Heimspiel gegen die SVG Plettenberg II. Insgesamt fehlten auf Lüdenscheider Seite fünf Spieler (Denger, Galicki, Tesche, Hellwig, Heesemann), während bei den Plettenbergern nur zwei Spieler fehlten (Jansen, Wichmann). In Bestbesetzung wäre Lüdenscheid wahrscheinlich besser besetzt gewesen, aber so war der Mannschaftskampf ausgeglichen.
Die erste Partie des Tages war bereits anderthalb Stunden beendet, als der Mannschaftsführer in Vertretung Janik Arens gegen Eric Wortmann am 7. Brett Remis spielte. Arens hatte in der englischen Eröffnung als schwarzer zu aggressiv gespielt und wurde schnell eingeengt, sodass seine Läufer kaum Felder hatten. Wortmann bot in besserer Stellung aufgrund des hohen DWZ-Unterschiedes und einer Fehleinschätzung remis, welches Arens annahm.
Eine Dreiviertelstunde später hatte auch die Partie am 6. Brett zwischen Marcus Habbel und Bernd Neumann mit Remis geendet. Im angenommen Damengambit wurde schnell viel Material abgetauscht bis ins frühe Endspiel. Dort schafften es beide nicht einen durchschlagenden Angriffsplan zu entwickeln und gaben sich mit einem Remis zufrieden.
Nach drei Stunden Spielzeit lag dann die SG Lüdenscheid gegen Plettenberg zurück, als Frank Ganghoff an Brett 4 gegen den klar stärkeren Jörg Warmbier seine Partie aufgab. Ganghoff konnte lange Zeit seinen Mehrbauern aus dem Wolgagambit behaupten, aber Schwarz übte immer mehr Druck auf dem Damenflügel aus, wo sich Ganghoff umsichtig verteidigen musste und so in Zeitnot geriet. Dadurch übersah er in der kritischen Zeitphase eine Springergabel und stellte somit einen Turm ein. Ganghoff gab auf.
Zwanzig Minuten später glich Michael Wärtsch gegen Roland Krämer an Brett 5 aus. Bereits in der Eröffnung wurde von beiden Seiten eine scharfe Variante gespielt, die von Wärtsch vorbereitet worden war. Dadurch kam er in einer guten Stellung aus der Eröffnung, geriet aber im Laufe des Mittelspiels unter Druck. Dabei übersah sein Gegner jedoch, dass Wärtsch eine Figur gewinnen konnte. Wärtsch hatte zwar nun mehr Material, musste aber die Partie noch zu Ende bringen, was er letztlich unbeschadet schaffte. Damit stand es nach 3 Stunden 2:2.
Am Spitzenbrett kämpfte Rolf Larisch gegen Manfred Nölke. Nölke bot schon früh Remis an, da dieser gesundheitlich angeschlagen war. Larisch lehnte ab und spielte im slawischen Damengambit weiter. Nach dem Damentausch schaffte es zwar Schwarz im Endspiel etwas Druck aufzubauen, aber es reichte nur zum Remis nach dreieinhalb Stunden.
Kurze Zeit später gewann dann Thomas Windfuhr am zweiten Brett gegen Jan-Oliver Klippert. Windfuhr spielte früh aggressiv am Königsflügel von Klippert und lähmte sein Spiel mit einem Bauernvorstoß. Zum Schutz des Königsflügel musste Klippert seinen Turm im der Ecke einsperren. Diese Figur weniger konnte er nicht kompensieren und geriet in ein Mattnetz von Weiß und gab die Partie auf. Lüdenscheid führte 3,5-2,5.
Einen Mannschaftspunkt sicherte Alexander Lider an Brett 8 gegen Miroslaw Skapski nach etwa 4 Stunden. Im Damenbauernspiel tauschten beide Spieler früh ab, wobei Lider einen durchgebrochenen Freibauern auf der d-Linie kreieren konnte. Leider fehlte das Material um diesen Bauern durchzubringen und Skapski konnte ebenfalls nichts unternehmen, ohne diesen Bauern gefährlich zu machen. Daraufhin einigten sich beide auf Remis.
Die letzte Partie des Tages spielte Ivan Scherbanev an Brett 3 gegen Marek Maniocha. Scherbanev opferte früh einen Springer gegen zwei Bauern, um einen Angriff am Königsflügel des Weißen zu starten. Im Laufe dieses Angriffes gewann Scherbanev genug Material, dass er die meisten Figuren abtauschen konnte und das Endspiel gewann.
Damit gewann die SG Lüdennscheid ihr erstes Pflichtspiel in der Verbandsklasse Nord mit 5-3 gegen die SVG Plettenberg II.
Insgesamt lief der Spieltag sehr gut für die SG Lüdenscheid. So verlor Hemer überraschend in Neuenrade mit 3,5-4,5. Iserlohn verlor mit 3-5 gegen den Lokalrivalen Letmathe. Nur Mitfavorit Menden zeigte in Ennepe keine Blöße und gewann souverän mit 5,5-2,5. Zudem gewann das nominell schwächste Team Marsberg gegen Brilon mt 5,5-2,5.
Der nächste Mannschaftskampf findet am 20.09. in Menden statt, wo ein Sieg richtungsweisend nach den Ausrutschern von Hemer und Iserlohn wäre.