Zum Sommer-Blitzschach-Turnier der SG Lüdenscheid kamen 12 Spieler in die Humboldtvilla und versuchten sich an schnellen und gleichzeitig guten Zügen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich dabei erwartungsgemäß die beiden stärksten Spieler des Teilnehmerfeldes: Thomas Windfuhr und Valerian Giraud. Das direkte Duell endete mit einem Remis. Also wurde derjenige Turniersieger, der sich gegen die etwas schwächeren Spieler die wenigsten Patzer erlaubte.

Fischer kam am 4. Juli 1972 im Morgengrauen in Reykjavik an und hielt damit das Ultimatum ein, das ihm vom Präsidenten des Weltschachbunds, Max Euwe, gestellt worden war. Aber mittlerweile protestierten die Russen bei Euwe gegen das bisherige Vorgehen und drohten offen mit ihrer Abreise. Boris Spassky und seine Entourage fühlten sich hintergangen und waren mit den Konzessionen, die Fischer eingeräumt worden waren, nicht einverstanden. Sie verfassten ein Protestschreiben, in dem sie auf sowjetisch-bürokratische Weise die Einhaltung des Reglement einforderten. Demnach hätte Bobby Fischer die erste Partie kampflos verloren. Das war ein großes Problem für Max Euwe und den deutschen Oberschiedsrichter des Kampfs, Lothar Schmidt. Einerseits wussten sie natürlich, dass die Russen mit ihrem Protest im Recht waren. Andererseits war ihnen klar, dass Fischer niemals einem Wettkampf zustimmen würde, bei dem er von Beginn an im Hintertreffen war. Es war also höchst unklar, ob der Wettkampf überhaupt zustande kam. Da passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte.

Der zweite Teil unseres sommerlichen Schnellschachturniers am 21. Juli war ähnlich gut besucht wie der erste Teil. Es wurden wieder drei Runden Schnellschach mit einer Bedenkzeit von 20min pro Spieler und Partie gespielt. Die Auslosung wurde nach dem Schweizer System vorgenommen, wobei Paarungen aus der ersten Turnierhälfte natürlich nicht wiederholt wurden. Für die Spieler, die an beiden Spielabenden dabei waren, ergab sich also ein fortlaufendes 6-rundiges Schweizer-System-Turnier.
Die Abschlusstabelle (siehe Anlage) zeigt erwartungsgemäß drei Spieler aus der ersten Mannschaft vorne: Thomas Windfuhr holt sich mit 5,5 Punkten den ersten Platz, dahinter folgen Jamel Hellwig (5,0 Punkte) und Wolfram Tesche (4,5 Punkte). Ein sehr gutes Turnier spielte aber auch der Viertplatzierte, Gerd Windirsch. Er erspielte sich 3,5 Punkte und landete damit vor vielen, von der DWZ als stärker eingeschätzten Spielern wie Ryszard Galicki, Jörg Zuschlag, Mathias Badist und Thomas Herzig.

Beim sommerlichen Schnellschachturnier der SG Lüdenscheid kamen am vergangenen Freitag 14 Spieler in die Humboldt-Villa. Drei Runden wurden (im Schweizer-System) gespielt, nach denen Thomas Windfuhr und Wolfram Tesche jeweils die maximale Ausbeute von 3 Punkten haben. Am nächsten Freitag (21. Juli) werden die restlichen drei Runden gespielt. Die Bedenkzeit beträgt 20min pro Spieler und Partie.

Vor 45 Jahren sah die Welt noch ganz anders aus. Der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und dem freien Westen beherrschte das Denken. Jede Leistung, die die Menschen damals erbrachten, wurde dahingehend bewertet, aus welchem Lager sie stammte. Die Sowjets bejubelten, dass sie den ersten Menschen ins All bringen konnten; die Amerikaner konterten mit der ersten Mondlandung. Auch im Sport gab es dieses Lagerdenken: jede Seite versuchte prestigeträchtige Titel zu gewinnen, um die Überlegenheit des eigenen politischen Systems zu demonstrieren.

Die Schachgemeinschaft Lüdenscheid hat in dieser "Sommerpause" zwischen Stadtmeisterschaft und Saisonbeginn einige Aktivitäten geplant: an den beiden kommenden Freitagen (14. Juli und 21. Juli) wird in der Humboldtvilla ein kleines Schnellschachturnier über sechs Runden angeboten. Am 22. Juli (Samstag) fahren wir gemeinsam zum Großmeisterturnier nach Dortmund. Am 4. August (Freitag) gibt es ein lockeres Blitzturnier am Vereinsabend und am 6. August (Sonntag) ist unser Grillfest vor der Humboldtvilla. Genauere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind im entsprechenden Kalendereintrag zu finden.

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